Für die Brücke-Künstler und ihre Künstlerfreund*innen vermischen sich Kunst, Leben und Arbeit in ihren Wohnateliers. Diese sind sowohl kreativ gestaltete Rückzugsräume jenseits der bürgerlichen Konventionen als auch Orte des geselligen Zusammenseins und des Austauschs mit Gleichgesinnten.
Verkehrsadern, von Menschen dicht gefüllte Plätze und Boulevards: Jenes Treiben der Großstadt übt eine verlockende Wirkung auf die Brücke-Künstler aus, und das spiegelt sich in zahlreichen Werken wider. Sie zeugen von der rasanten Veränderung der wachsenden Millionenmetropole zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Aufenthalte in der Natur – ob am Meer, im Wald oder an Seen – spielen seit Beginn der Künstlergruppe eine wichtige Rolle für die Brücke und ihr Werk. Auch in Berlin mit seinen urbanen Grünflächen und einem landschaftlich reizvollen Umland arbeiten die Künstler im Freien und finden hier vielfältige Inspiration.
Schon immer ist Berlin auch Vergnügungsstadt. Nirgends sonst existieren in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts so viele Theater, Varietés, Gaststätten und Kabaretts wie hier. Gleichzeitig bietet die grüne Umgebung der Metropole eine Reihe von Freizeitmöglichkeiten. Aus dieser bunt-illustren Mischung schöpfen die Künstler Inspiration für ihre Kunst.
Im Berliner Kunstbetrieb fassen die Brücke-Künstler schnell Fuß: Sie werden Mitglieder der Künstler*innenvereinigung Neue Secession, angesehene Galerien präsentieren, verlegen und verkaufen ihre Arbeiten. Auch Zeitschriften wie das avantgardistische Blatt Der Sturm drucken ihre Werke ab.
Schnell knüpfen die Brücke-Künstler Kontakte zu anderen Kunstakteur*innen. Häufig unterstützen diese die Mitglieder der Künstlergruppe durch ihre eigene berufliche Tätigkeit als Verleger oder Schriftsteller*in. Manche Begegnungen entwickeln sich zu lebenslangen Freundschaften.
Röntgenbrücke
Wohnatelier von Emma Ritter (1911–1913/14)
Schmargendorfer Straße 1
Wohnatelier von Ludwig Thormaehlen (1927–1933)
Ehemals: Albrecht-Achilles-Straße 3
Wohnung von Walter Kaesbach (bis 1914)
Ehemals: Brückenallee 4
Wohnatelier von Walter Gramatté (1926–1929)
Ehemals: Neue Winterfeldstraße 29
Wohnung und Arztpraxis von Alfred Döblin (?-1913)
Blücherstraße 18