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Wohnatelier von Max Kaus (1923–1943)

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1923 heiratet Max Kaus seine langjährige Freundin, die Porzellanmalerin Gertrud („Turu“) Kant. Die neuen Lebensumstände erfordern eine veränderte Wohnsituation und so bezieht das Paar gemeinsame Räumlichkeiten in der Charlottenburger Mommsenstraße. Die Mietwohnung bietet genug Platz, dass sowohl Kaus als auch Turu hier nicht nur wohnen, sondern auch künstlerisch arbeiten können. Auch Kasperl – der weiße Langhaarkater von Kaus –, mit dem sich der Maler bereits sein vorheriges Domizil teilte, zieht mit ein.

Insgesamt 20 Jahre lebt das Ehepaar Kaus hier. Die eigenen vier Wände werden zum Rückzugsraum; abgeschirmt von der Außenwelt schafft Kaus hier einige seiner persönlichsten Werke. Wiederholt gewährt er künstlerisch Einblicke in die privaten Lebensverhältnisse: Wie bereits in seiner früheren Wohnung in der Guerickestraße 2 hält der Maler nicht nur Möbel und Gegenstände des Alltags fest, sondern ebenso und vor allem seine Frau. Der Künstler zeigt sie zu Hause bei verschiedenen Tätigkeiten – sei es bei ihrer Arbeit als Porzellanmalerin, bei der Bewegung durch die Räume oder beim Streicheln des Katers.

Gleichzeitig empfangen sie regelmäßig Besucher*innen, darunter den Literaten Ernst Morwitz sowie die Brücke-Künstler Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Das vertraute Leben in der Mommsenstraße wird 1943 durch den Einschlag einer Weltkriegsbombe abrupt und schmerzlich beendet. Dem Ehepaar Kaus selbst passiert nichts, jedoch brennt die gesamte Wohnung aus − mit ihr werden etwa 200 Gemälde zerstört.

Isabel Fischer

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