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Wohnatelier von Karl Schmidt-Rottluff (1933–1943)

Wohnen und Arbeiten

„Ich habe z. Zt. dicke mit meinem Umzug zu tun – das Atelier umzugsreif zu machen, ist eine gigantische Arbeit […], aber man muß sich durchbeissen. Treten wir den Weg mit Humor an!“

Karl Schmidt-Rottluff an Friedrich Schreiber-Weigand, Leiter der Städtischen Kunstsammlung Chemnitz, 1933

Über ein Jahrzehnt pendelt Karl Schmidt-Rottluff in Friedenau zwischen der gemeinsamen Wohnung mit seiner Frau Emy Schmidt-Rottluff (geb. Frisch) und seinem Atelier. Ab 1933 befindet sich mit einem Umzug nach Wilmersdorf nun endlich beides unter einem Dach.

Im selben Jahr übernehmen die Nationalsozialist*innen die politische Macht in Deutschland und tiefgreifende Veränderungen betreffen auch die Kunstwelt. Zunächst verhalten hoffnungsvoll distanziert sich Schmidt-Rottluff bald von der NS-Kulturpolitik. 1937 werden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ zahlreiche seiner Werke beschlagnahmt und in der gleichnamigen Propagandaausstellung diffamiert und zur Schau gestellt. Seine finanzielle Situation verschlechtert sich daraufhin zunehmend, denn das öffentliche Ausstellen und Verkaufen seiner Werke ist ihm kaum noch möglich und ab 1941 sogar offiziell verboten. Dennoch ist er weiterhin künstlerisch aktiv: Sowohl im heimischen Atelier als auch bei längeren Aufenthalten in Pommern entstehen Arbeiten auf Papier.

Bamberger Straße Ecke Güntzelstraße, um 1910, Ansichtspostkarte, Archiv des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf

1943 wird Schmidt-Rottluffs Zuhause in der Bamberger Straße bei Luftangriffen bis auf die Grundmauern zerstört. Ohne Bleibe in Berlin zieht das Ehepaar für die restlichen Kriegsjahre in das Elternhaus Schmidt-Rottluffs in der Nähe von Chemnitz. Ende 1946 kehren sie nach Berlin zurück und suchen im Frühjahr 1947 noch einmal die Trümmer in der Bamberger Straße auf. Hier kann der Künstler sein Glück kaum fassen: Obwohl er alle im Haus befindlichen Werke verloren geglaubt hatte, können jene, die im Keller eingelagert waren, unbeschädigt geborgen werden.

Valentina Bay

Anmerkung: Seit 2021 beschäftigt sich das Brücke-Museum mit der kritischen Aufarbeitung von Karl Schmidt-Rottluffs Sammlung von Objekten aus kolonialen Kontexten, die sich im Besitz der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung im Brücke-Museum befinden. Nähere Informationen finden Sie hier.

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