Leipziger Straße
Berlin-Mitte/Tiergarten
Seit 1969: Neugestaltung
Berlin wandelt sich Anfang des 20. Jahrhunderts rasant. Mit der wachsenden Einwohner*innenzahl steigt auch das Verkehrsaufkommen und die städtische Infrastruktur verändert sich. Das betrifft auch die Leipziger Straße: „Die Leipziger Straße hat mit der mächtigen Entwicklung des Berliner Westens das Bild einer großartigen Ausfallstraße angenommen, sie ist damit zur bedeutendsten Verkehrs- und Geschäftsstraße geworden“, konstatiert der Reiseführer Berlin für Kenner 1912. Zu dieser Zeit fahren bereits 19 Straßenbahn- und 3 Omnibuslinien durch die lebhafte Straße; Pferdekutschen treffen hier auf Autos und Fußgänger*innen.
Auch Ernst Ludwig Kirchner spaziert die Leipziger Straße häufig entlang oder kehrt in eins der sie umgebenden Lokale – etwa den beliebten Künstler*innentreff „Café Josty“ − ein. Er ist fasziniert von dem Trubel, der ihn hier empfängt. Da ihn nach eigener Aussage „besonders die Beobachtung der Bewegung zum Schaffen anregt“, verwundert es nicht, dass er das geschäftige Treiben in der Leipziger Straße gleich in mehreren Zeichnungen und Druckgrafiken festhält.
Antonia Moldenhauer
Potsdamer Platz
Redaktion und Verlag Der Sturm (1912–1913)
Kunstsalon Fritz Gurlitt (1905–1925)