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Wittenbergplatz

Großstadtleben Unter freiem Himmel

Ernst Ludwig Kirchner, Wittenbergplatz Berlin, 1915, Brücke-Museum

1902 hält am Wittenbergplatz erstmals eine Bahn. Von da an verbindet die sogenannte Stammstrecke den Zoologischen Garten mit dem Stralauer Tor in der Nähe des heutigen Bahnhofs Warschauer Straße. Die bisher ruhige Wohngegend entwickelt sich fortan zu einem geschäftigen Treffpunkt. Am Rande des Platzes eröffnet nur wenig später das für sein Luxussortiment bis heute bekannte „KaDeWe“, das Kaufhaus des Westens.

Im Zuge des breiten Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs beschließt man nur zehn Jahre später die Erweiterung um zwei zusätzliche Linien, unter anderem in Richtung Wilmersdorf. Die bauliche Umsetzung dauert bis 1913 und ist kein einfaches Unterfangen: Es entsteht eine Anlage mit drei parallelen Bahnsteigen und insgesamt fünf Gleisen – ein Novum und bis heute einmalig in Berlin.

Auch Ernst Ludwig Kirchner ist fasziniert von diesem modernen Gebäude: Mitten im Ersten Weltkrieg hält er die neu eröffnete neoklassizistische Bahnhofshalle, die heute wie damals der Verkehr der Tauentzienstraße umfließt, in einer Zeichnung fest. Der Künstler ist in dieser Zeit in keiner guten Verfassung. Der Krieg macht ihm Angst; die Ausbildung zum Militärdienst musste er aufgrund körperlicher und psychischer Leiden abbrechen. Die Spaziergänge durch das Treiben Berlins bieten ihm nun eine willkommene Zerstreuung.

Valentina Bay

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Wittenbergplatz, 1930, Videoausschnitt aus: Straßenbahnfahrt 1930, F Rep. 400 Nr. 1104, Landesarchiv Berlin 

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