„Zu schade, dass wir uns in Berlin nicht trafen, das wäre sicher ein genussreicher Abend geworden. Ich hätte Ihnen interessante Stätten zeigen können.“ – Ernst Ludwig Kirchner an Maria Schmidt, 1912
Vom Friedenauer Vorstadtidyll über den allzeit belebten Potsdamer Platz bis hin zur grünen Oase des Grunewalds: Berlin prägt auf vielfältige Weise Leben und Werk der Brücke-Künstler. Als digitales Projekt folgt Brücke in Berlin ihren Spuren in der Stadt und verbindet ihre Werke mit den realen Schauplätzen.
Angelockt von den vielen Möglichkeiten, die die lebhafte und progressive Berliner Kunst- und Kulturszene Anfang des 20. Jahrhunderts verspricht, ziehen die Gründungsmitglieder der Brücke – Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff – 1911 von Dresden in die deutsche Hauptstadt. Ihre Brücke-Kollegen Otto Mueller und Max Pechstein leben zu diesem Zeitpunkt schon länger hier. Alle hegen sie große Hoffnungen für das Leben in der rasant wachsenden Millionenmetropole. Schnell fassen die Künstler Fuß: Sie vernetzen sich mit ähnlich gesinnten Künstler*innen und Literat*innen, stellen in namhaften Galerien moderner Kunst aus und entwickeln unter den vielfältigen Eindrücken der Großstadt ihre individuellen Stile weiter. Auch nach Auflösung der Gruppe 1913 bleiben die einstigen Mitglieder weiterhin in Berlin und lassen sich von der Stadt zu neuen Werken inspirieren.
Wie sah das Leben der Brücke-Künstler in der Metropole aus? Was war „ihr“ Berlin? Wo lebten und arbeiteten sie, wo stellten sie aus? Wer waren ihre Freund*innen und wie verbrachten sie ihre Zeit? Diesen Fragen geht das digitale Projekt Brücke in Berlin nach. Es versammelt zahlreiche Werke aus dem Bestand des Brücke-Museums, die vom Leben der Brücke-Mitglieder und mit ihnen befreundeter Künstler*innen in der Hauptstadt erzählen und verortet sie erstmals auf der Berliner Stadtkarte: Ansichten der Ateliers und Wohnungen, Ausstellungsgrafiken, Porträts von Berliner Freund*innen sowie Bilder von Institutionen, Plätzen, Straßen und Naturlandschaften, die sie regelmäßig frequentiert haben. Neben den Kunstwerken lassen historische Karten, Fotografien und Filmmaterial das Berlin der Brücke-Künstler sichtbar werden. All diese Objekte bergen spannende und persönliche Geschichten über die Stadt von damals. Die Verknüpfung der Werke mit konkreten Orten im heutigen Stadtraum eröffnet eine neue Wahrnehmung der Arbeiten und ermöglicht bisher unbekannte, lebendige Perspektiven auf Kunst, Geschichte und Berlin.
Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
Die Nutzung der Webpräsentation Brücke in Berlin ist sowohl über den Desktop als auch das Smartphone möglich. Für ausführlichere Recherchen bietet es sich an, den PC zu nutzen. Wenn Sie die Orte und Werke direkt im Stadtraum erkunden möchten, nutzen Sie am besten die mobile Version auf dem Handy und schalten Ihre Standorterkennung unten rechts, über der Zoom-Funktion, ein. Dies bietet sich vor allem an, wenn Sie den Audiowalk durch Friedenau erleben wollen.
Tauchen Sie ein in das Leben der Brücke-Künstler in Berlin und erkunden Sie damit verbundene Orte und Werke: Dazu können Sie entweder über die Kartenansicht oder die Ortsliste recherchieren. Beide enthalten alle mit der Brücke verknüpften Adressen und ermöglichen, sich von Ort zu Ort zu klicken oder nach bestimmten Themen zu suchen. Zu sechs Orten in der Umgebung von Friedenau steht außerdem ein Audiowalk zur Verfügung. Die Erzählung lädt Sie ein, den Wegen der Brücke-Künstler während ihrer ersten Jahre in Berlin zu folgen.
Herzstück der digitalen Präsentation ist die Karte von Berlin. Auf dem interaktiven Stadtplan markieren Pins jene Orte, die mit der Künstlergruppe Brücke in Verbindung stehen und mit Werken aus der Sammlung des Brücke-Museums verknüpft sind.
Die Nutzung des Stadtplans funktioniert wie jede andere Onlinekarte. Sie können in die Karte hinein- und herauszoomen, den Kartenausschnitt verschieben und den eigenen Standort einschalten. Die Zoom- und Standortfunktion finden Sie unten rechts.
Durch Anklicken einzelner Themenfelder im unteren Bereich der Karte lassen sich alle mit dem gewählten Thema verknüpften Orte auf der Karte anzeigen. Eine Beschreibung der jeweiligen Themen befindet sich in der Ortsliste und ist über das Feld „Über die Themen“ einsehbar.
Bei Benutzung der Website über den Desktop zeigt jede Ortsmarkierung ein Vorschaubild des jeweils verknüpften Werkes. Mit Klick auf einzelne Pins erscheint sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Smartphone eine Seite mit detaillierten Informationen zu allen verknüpften Werken, zum jeweiligen Ort und zu seiner Bedeutung für die Künstler. Am unteren Ende dieses Überblicks werden weitere nahe gelegene Orte angezeigt. Handelt es sich bei dem Ort um einen Stopp des Audiowalks, wird dies oben angezeigt. Per Klick gelangt man zum dazugehörigen Audiotrack.
Einige Orte sind mit Werken verknüpft, die diese abbilden. Wenn ein Standort ermittelt werden konnte, von dem aus die Künstler*innen das Dargestellte gesehen haben, ist dieser auf der Karte mit einem Auge markiert, sobald man auf einen Ortspin klickt.
Alle Orte, die auf der Karte markiert sind, erscheinen in alphabetischer Reihenfolge. Per Klick auf die Ortsnamen gelangt man zur Detailseite des jeweiligen Ortes. Bei Klick auf die verknüpften Themen erscheinen alle damit verbundenen Orte in der Liste. Angezeigte Werke können per Klick in Großansicht betrachtet werden.
Über die Suchfunktion oberhalb der Liste ist außerdem eine Stichwortsuche durchführbar. Die unter der Suchzeile angezeigten Themen ermöglichen eine weitere Filterung nach bestimmten Aspekten. Bevor man auf ein Thema klickt, erscheint eine kurze Beschreibung. Alle eingegebenen Filter können über das Feld „Zurücksetzen“ oben rechts aufgehoben werden.
Ein künstlerischer Audiowalk führt als Tour mit sechs Etappen durch die Umgebung Friedenaus. Hier haben die Brücke-Künstler sowie Freund*innen von ihnen in den 1910er-Jahren gewohnt. In der fiktionalen dialogischen Erzählung, die das Künstlerduo Po:era eigens für das Projekt kreiert hat, verschwimmen Vergangenheit und Jetztzeit. Das Hörformat basiert dabei auf historisch überlieferten Fakten über die Brücke-Künstler und ihre Bekannten. Alle Tracks sind am Stück hörbar, funktionieren aber genauso als einzelne Erzählungen.
Die Route des Audiowalks ist auf der Karte eingezeichnet. Hat man einen Stopp erreicht bzw. angeklickt, wird dieser auf der Karte zentral angezeigt. Das Einschalten der Standortfunktion hilft bei der Orientierung vor Ort.
Der gesamte Spaziergang dauert in etwa 90 Minuten. Zu jedem Stopp gibt es einen eigenen Audiotrack, der über den integrierten Player abspielbar ist – solange man mit dem Internet verbunden ist. Zusatzinformationen zu den einzelnen Stationen bieten kurze Einführungstexte und Abbildungen. Außerdem gibt es mit „Mehr über“ die Möglichkeit zum Wechsel in den allgemeinen Ortseintrag auf der Karte. Am Ende jedes Stopps leitet das Feld „Nächster Stopp“ zum nächsten Ort.
Genauere Informationen zum Audiowalk finden Sie hier.
Das Digitalprojekt Brücke in Berlin wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie digiS.
Kooperationspartner ist neben digiS die berlinHistory-App, über die ebenfalls eine kleine Auswahl an Werken und Orten abgerufen werden kann.