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Wohnatelier von Erich Heckel (1919–1944)

Wohnen und Arbeiten

Erich Heckel, Anemonen, 1929, Brücke-Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Erich Heckel, Zinnien, 1932, Brücke-Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg zieht Erich Heckel 1919 von Friedenau nach Wilmersdorf. Das neue Wohnatelier in der Emser Straße befindet sich zwar erneut im Dachgeschoss, ist aber größer und komfortabler ausgestattet als sein vorheriges in der Mommsenstraße (seit 1927 Markelstraße). Gleich nebenan lebt der jüngere Künstler Walter Gramatté, mit dem er sich schon bald anfreundet. Nach jenem übernimmt ein weiterer Freund Heckels die Nachbarwohnung: der Maler Anton Kerschbaumer.

Ludwigskirch-Platz, Ecke Emser Straße, 1911, Ansichtspostkarte, Archiv des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf

Im Jahr seines Umzugs erwirbt Heckel mit seiner Frau, der Tänzerin Sidi Reha (geb. Milda Frieda Georgi) außerdem ein Bauernhaus in Osterholz an der Flensburger Förde, wo er sich ein zweites Atelier einrichtet. Die Aufenthaltsorte und -zeiten der Heckels sind fortan klar strukturiert: Den Sommer verbringen sie an der Ostsee, manchmal reisen sie auch durch Europa. Im Winter kehren sie nach Berlin in die Emser Straße zurück, wo Heckel sich intensiv der künstlerischen Ausgestaltung der in den Sommermonaten gewonnenen Eindrücke widmet. 1930 verkauft das Paar sein Ostseerefugium an Verwandte. Neun Jahre darf Heckel sein Atelier dort noch nutzen, bevor er es schließlich ganz aufgeben muss. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitet er überwiegend in Berlin, bis 1944 Sprengbomben den gesamten Häuserblock mitsamt Heckels Atelier und vielen seiner Arbeiten zerstören. Zunächst kommt das Paar bei Freund*innen am Wannsee unter; dann ziehen beide an den Bodensee und kehren auch nach Kriegsende nicht mehr nach Berlin zurück.

Valentina Bay

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