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Kunstsalon Maximilian Macht (1908–1911)

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Max Pechstein, Kunstausstellung Zurückgewiesener der Secession Berlin, 1910, Plakat zur ersten Ausstellung der Neuen Secession im Kunstsalon Maximilian Macht, Berlin, 1910, Brücke-Museum, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Buchhandlung, Galerie, Kunstantiquariat, Rahmenwerkstatt und Studio für Innenarchitektur – in dem 1908 gegründeten Unternehmen Maximilian Macht kommen verschiedene Geschäftszweige unter einem Dach zusammen. Während das Erdgeschoss des bürgerlichen Gebäudes unweit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche für die Buchhandlung reserviert ist, bietet das erste Stockwerk mit fünf Zimmern genug Platz für umfangreiche Ausstellungen.

Einige Berühmtheit erlangt die Galerie im Frühjahr 1910 als Veranstaltungsort der ersten Ausstellung der Neuen Secession. Die kurz zuvor von den Künstlern Max Pechstein und Georg Tappert in Berlin gegründete Gruppierung versammelt hauptsächlich Künstler*innen, deren Werke zuvor von dem Auswahlgremium der XX. Ausstellung der Berliner Secession abgelehnt worden sind. Im Rahmen der Ausstellung von Werken Zurückgewiesener der Berliner Secession im Kunstsalon Maximilian Macht erhalten sie eine Bühne.

Neue Secession, Neue Secession 1910, Katalog der "Neuen Secession" zur "Ausstellung von Werken Zurückgewiesener der Berliner Secession 1910", Cover mit einer Reproduktion von einer Lithographie von Max Pechstein, Brücke-Museum, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Neue Secession, Neue Secession Berlin – I. Graphische Ausstellung 1910, Katalog zur Ausstellung von Werken der zeichnenden Künste, Cover mit der Reproduktion von einer Lithographie von Max Pechstein, Brücke-Museum, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Neue Secession, Neue Secession, 1911, Katalog zur "III. Ausstellung Gemälde", Cover mit einer Reproduktion von einer Lithographie von Max Pechstein, Brücke-Museum, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Dabei prominent vertreten ist die Künstlergruppe Brücke, die sogar einen eigenen Raum zugewiesen bekommt. Schreiend rot sind die Wände gestrichen, an denen die Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Pechstein präsentiert werden. In der Presse wiederholt als „Schreckenskammer“ der Ausstellung bezeichnet, wird er doch schnell zum werbeträchtigsten Saal der Schau.

Blick in die Rankestraße, um 1900, Archiv des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, Inv.-Nr. SD 44

Bis Sommer 1911 finden zwei weitere Ausstellungen der Neuen Secession in den Räumen des Kunstsalons Maximilian Macht statt. Außerdem bietet das Unternehmen der Künstler*innenvereinigung die Möglichkeit, vor Ort ein Sekretariat einzurichten. Doch nicht nur räumlich, sondern auch personell ist die Kunsthandlung anfangs aufs Engste mit der Neuen Secession verknüpft: Ihr Geschäftsführer Alfred Sauermann ist 1910 zeitgleich der Geschäftsführer der neuen Gruppierung.

Isabel Fischer

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