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Kunstsalon Fritz Gurlitt (1905–1925)

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„Dem Salon Gurlitt darf man Dank wissen, daß er mutig genug war, dieser Vereinigung junger Künstler, unter denen gewiß einige der besten Talente sind, seine Räume für ihre Ausstellung zur Verfügung zu stellen.“

Der Kunstkritiker Curt Glaser über die Brücke-Ausstellung im Kunstsalon Fritz Gurlitt, 15. Mai 1912

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist Berlin das kulturelle Zentrum des Deutschen Kaiserreichs. In keiner Stadt gibt es mehr Galerien als hier. Zu den bedeutendsten zählt der 1880 gegründete Kunstsalon Fritz Gurlitt (auch Galerie oder Hof-Kunsthandlung Fritz Gurlitt genannt), der auf zeitgenössische Kunst spezialisiert ist. Nach dem frühen Tod Fritz Gurlitts übernimmt ab 1907 zunehmend sein Sohn Wolfgang die Verantwortung für das Unternehmen. Nach mehreren Umzügen befinden sich die Räumlichkeiten der Kunsthandlung seit 1905 in der Potsdamer Straße 113.

Wolfgang Gurlitts Vorliebe für den Expressionismus, aber ebenso Max Pechsteins Engagement ist es zu verdanken, dass dort im April 1912 eine umfassende Ausstellung der Künstlergruppe Brücke eröffnet. Es ist ihre erste und bleibt die einzige Gruppenpräsentation in Berlin. Sowohl die Einladungskarte als auch den Katalog zur Ausstellung gestalten die Künstler in gewohnter Manier selbst. 1913 folgen am selben Ort Einzelpräsentationen von Pechstein, Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff. Ein besonders enges Verhältnis verbindet Wolfgang Gurlitt mit Pechstein: Von 1913 bis 1923 regelt er alle Verkäufe des Künstlers und übernimmt dessen alleinige Vertretung. Pechstein wiederum gestaltet Glasfensterentwürfe für die Galerieräume in der Potsdamer Straße.

Isabel Fischer

Erich Heckel, KG. Brücke, 1912, Einladungskarte zur Ausstellung "KG. Brücke" im Kunstsalon Fritz Gurlitt, Berlin, 1912, Faltblatt mit Titelholzschnitt, Brücke-Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Erich Heckel, KG. Brücke (Innenseite), 1912, Brücke-Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

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