Künstler

Karl Schmidt-Rottluff

Titel

Freundinnen

Jahr
1926
Gattung
Material / Technik
Maße
Bildmaß 87 × 101 cm
Rahmenmaß 100,5 × 114 × 4,5 cm
Digitale Projekte
Verknüpfte Alben
Details zum Erwerb
Dauerleihgabe der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin
Credits
Karl Schmidt-Rottluff, Freundinnen, 1926, Öl auf Leinwand, Brücke-Museum, Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur (Auswahl)

  • Karl Schmidt-Rottluff. Das nachgelassene Werk seit den zwanziger Jahren. Malerei, Plastik, Kunsthandwerk, Ausst.-Kat. Brücke-Museum Berlin, Berlin 1977.

  • Magdalena M. Moeller (Hg.), Brücke-Museum Berlin. Malerei und Plastik. Sammlung der Karl-und-Emy-Schmidt-Rottluff-Stiftung. Kommentiertes Verzeichnis der Bestände, Hirmer Verlag, München 2011.

  • Magdalena M. Moeller (Hg.), Karl Schmidt-Rottluff. Landschaft - Figur - Stilleben, Ausst.-Kat. Brücke-Museum, Berlin, Hirmer Verlag, München 2014.

Details

Schlagworte
Bildgattung: Bildnis
Schlagwort: Freundschaft

GND
Personen: Schmidt-Rottluff, Emy

Iconclass
erwachsene Frau
Gesicht
Freunde
Freundschaft; Ripa: Amicitia

Signatur/Bezeichnung
Signiert unten links: S.Rottluff (Signatur)
Rückseitig auf dem Keilrahmen: Schmidt=Rottluff "Freundinnen" ((267)) (Bezeichnung)

Inventarnummer
A 1

Werkverzeichnisnummer
Grohmann S. 296

(Christiane Remm, Kuratorin, Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung)

Über das Werk

Karl Schmidt-Rottluff, Freundinnen, 1926

In dem Gemälde Freundinnen porträtiert Schmidt-Rottluff zwei Frauen: dicht beieinander sitzend, den Blick konzentriert in die Ferne gerichtet, ihre Mienen ernst, in sich gekehrt, angespannt bis sorgenvoll.

Beide Frauen standen dem Künstler nahe: Dargestellt links ist Emy Schmidt-Rottluff. Geboren 1884 in Chemnitz als Emy Frisch, war sie seit ihrer Jugend mit den Künstlern der Brücke bekannt, lebte wie diese vor 1911 in Dresden und ab 1911 in Berlin. In Berlin war sie als Fotografin tätig, Schmidt-Rottluff entwarf 1912 einen Briefkopf für ihre „Fotografische Werkstatt“ sowie 1915 eine Visitenkarte für sie selbst. Nach Ende des Ersten Weltkriegs heiratete sie den Künstler 1919, fortan begleitete sie sein Leben und Schaffen bis zu ihrem Tod 1975. Für Schmidt-Rottluff wurde sie zum wichtigsten Modell, er porträtierte sie in zahlreichen Frauenbildnissen zumeist anonym. In der Frauenfigur im Bild neben Emy ist deutlich Gudrun Peters (1908–1992) zu erkennen, die ältere Tochter des Leipziger Sammlerehepaars Hedda und Viktor Peters. Mit ihnen waren Karl und Emy Schmidt-Rottluff schon früh bekannt und durch die Töchter eng verbunden. Gudrun und ihre jüngere Schwester Roswita hielten sich in den 1920er Jahren während des Sommers regelmäßig bei dem Künstlerehepaar im hinterpommerschen Jershöft auf, sie wurden dort mehrfach gemalt – häufig in familiär geprägten Alltagssituationen.

Zwischenmenschliche Beziehungen, das Verhältnis der Menschen zu sich selbst, in der Gesellschaft und der Gemeinschaft sowie das Miteinander im Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz sind Themen, die Schmidt-Rottluff nach seiner Rückkehr aus dem Krieg in den 1920er Jahren besonders beschäftigten. Im Doppelbildnis ergründet er die Freundschaft als Anker des Menschlichen und Ausdruck des vertrauensvollen Miteinander. Der emotionalen Tiefe folgt auch sein künstlerischer Stil: Im Verhältnis zu den spontan übersteigerten, zu farbigen Flächen, Formen und Gesten verdichteten Darstellungen des Brücke-Expressionismus schafft Schmidt-Rottluff hier über Sequenzen leuchtender Farben und kompaktem Strich, der sich an der natürlichen Gestalt und Physiognomie orientiert, eine körperliche wie psychische Präsenz – und verleiht so den Frauen in seinem Bild Persönlichkeit und Individualität.

(Lea ) Interview Solidarität
03:37
(Lea Susemichel )
Best Friends Forever
(Christiane Remm , Christiane Remm)
Über das Werk
(Fabio ) Ohnmacht
00:23
(Miriam ) Gatekeeper
00:46
(Wanjiru ) Gegensätze
00:11
(Wanjiru ) Gerade gestritten
00:15
(Zinaida ) Nicht meine
00:33
Assoziationen
00:37
Visitenkarte
00:14
(Helga Lüdtke ) Der Bubikopf. Männlicher Blick, weiblicher Eigen-Sinn (SWR)
05:21
Impressum