Forschung

Das Brücke-Museum versteht sich als wissenschaftliche Forschungseinrichtung. Es initiiert und unterstützt Vorhaben, die sich der Künstlergruppe Brücke und deren Umfeld widmen sowie disziplinübergreifende und zeitgenössische Perspektiven auf das Museum erschließen.

Für wissenschaftliche Anfragen und Anregungen kontaktieren Sie uns gerne:
info@bruecke-museum.de
 


Aktuelle Forschungsprojekte


Brücke in Berlin
Laufzeit: Juli 2022–Dezember 2023

Das Digitalisierungsprojekt Brücke in Berlin folgt den Spuren der Brücke-Künstler im Berliner Stadtraum. Gegenstand sind rund 200 Papierarbeiten, Fotografien und Archivalien aus der Sammlung des Brücke-Museums, die in Bezug zu Berlin stehen. Das Projekt zielt darauf, einen einfachen digitalen Zugang zu diesen Werken schaffen und über Einbindung von Kartenmaterial, Georeferenzierung und Kontexten ihre Verortung im Berliner Stadtraum zu veranschaulichen. Ziel ist es, eine digitale Präsentation zu schaffen, die sowohl ermöglicht, Leben und Werk der Brücke-Künstler in Berlin nachzuspüren als auch die Stadt Berlin neu zu entdecken. Hierzu soll eine Unterseite der Sammlung Online des Brücke-Museums entstehen, über die sich der Berlinbezug der Werke recherchieren lässt. Zusatzmaterial wie Kurztexte,Zitate, historische Fotografien, Audio- und Videobeiträge lassen das Berlin der Brücke-Künstler lebendig werden. Gleichzeitig soll eine Brücke in die Jetztzeit geschlagen werden: Hierfür sind digitale Vermittlungsformate geplant, wie ein Audio-Stadtspaziergang auf den Spuren der Brücke. Zusätzlich wird ein Teil des Konvoluts in die Berlin History App eingespeist, um ein breiteres Publikum für die Brücke und ihr Kunstschaffen in Berlin zu begeistern. 

Das Projekt wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und digiS.

Projektleitung: Isabel Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeit: Valentina Bay
Projektassistenz: Antonia Moldenhauer
Datenkuration: Michael Hoeppe
Projektpartner: Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) 
Kooperationspartner: Berlin History e.V.


Various Answers: Sprache, Wissen, Narration
Laufzeit: Januar–Dezember 2021

Various Answers – unterschiedliche Antworten – ist ein experimentelles Pilotprojekt, das unterschiedliche Zugänge auf die Kunstwerke der Sammlung des Brücke-Museums ermöglicht. Diverse Stimmen sind in der Sammlung Online versammelt, die individuelle Perspektiven auf ein Kunstwerk – als Video, Audio oder Text – eröffnen. Über kunsthistorisches Wissen hinaus, ergeben sich so unterschiedlichste Fragen, Themen und Kontexte.

(VARIOUS ANSWERS) →

Das Projekt Various Answers wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.


Umbruchszeiten. Papierarbeiten im Brücke-Museums aus den Jahren 1914–1924
Laufzeit: Mai–Dezember 2021

Mit dem Projekt Umbruchszeiten wird die digitale Sammlungspräsentation auf den Websites des Brücke-Museums und der DDB um Papierarbeiten der Brücke-Künstler aus den Jahren 1914-1924 erweitert. Für die Künstler war dieses Jahrzehnt durch eine Reihe von persönlichen, politischen und gesellschaftlichen Einschnitten und Entwicklungen geprägt, die sich auch in ihren Werken niederschlugen: das Ende der Künstlergruppe und daraus resultierend eine weitgehend eigenständige künstlerische Fortentwicklung, der Erste Weltkrieg sowie der Beginn der Weimarer Republik, aber auch deren zunehmende Etablierung im Kulturbetrieb finden ihr Zeugnis in den Arbeiten aus dieser Zeit.

Ziel des Projektes ist es diese zentralen Werke des Brücke-Museums digital aufzubereiten und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Zugleich können so Zusammenhänge zu wichtigen zeithistorischen und gesellschaftsrelevanten Themen und Motivkomplexen aufgezeigt werden. 

Das Projekt wird realisiert im Rahmen des Förderprojektes „Zielgerichtete Digitalisierungsförderung bei Kultureinrichtungen aus dem Netzwerk der Deutschen Digitalen Bibliothek“, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR

Projektleitung: Isabel Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeit: Christiane Remm
Datenkuration: Michael Höppe
Projektpartner: Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)

 


Digitalisierung der Ethnografica-Sammlung von Karl Schmidt-Rottluff
Laufzeit: Januar–Dezember 2021

Der Nachlass von Karl Schmidt-Rottluff, der sich im Besitz der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung im Brücke-Museum befindet, enthält etwa 100 von ihm gesammelte, außereuropäische Skulpturen und Objekte. Nur wenig ist über ihre Herkunft, die Erwerbsumstände und die historische oder aktuelle Bedeutung der Objekte bekannt. Zum großen Teil stammen sie aus den ehemaligen deutschen Kolonialgebieten und verweisen damit unmittelbar auf die Verflechtungsgeschichte der deutschen Expressionisten mit der oftmals unrechtmäßigen Aneignung materieller Kultur in den kolonial besetzten Gebieten. 

Das Brücke-Museum widmet sich 2021 der kritischen Aufarbeitung und Digitalisierung dieser Objekte. Dabei werden erste Schritte unternommen, um ihre Provenienz zu erforschen. Die bisher fehlende Expertise im Museum soll gemeinsam mit Expert*innen aus den Herkunftsregionen und dekolonialen Akteur*innen erarbeitet werden. Erste Ergebnisse, neue Perspektiven und Fragen nach dem zukünftigen Umgang mit der Sammlung sollen transparent verhandelt und öffentlich zur Diskussion gestellt werden.

Ein wichtiger Schritt des Projektes ist die Digitalisierung der Objekte. Ihre Online-Präsentation erfolgt auf der Plattform Wiki Commons. Bilddateien und Metadaten werden für alle Interessierten verfügbar, nutzbar und vor allen auch editierbar sein. Das Projekt möchte einer größeren, internationalen Öffentlichkeit, Zugriff auf und Teilhabe an dieser Sammlung ermöglichen. Auf Grundlage der digitalisierten Sammlung wird ein prozessual angelegtes Interaktions- und Vernetzungsprojekt entstehen.

Das Projekt wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Projektkoordination: Isabel Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeit (Schwerpunkt Netzwerkarbeit und inhaltliche Ausrichtung): Dr. Anna Brus
Wissenschaftliche Mitarbeit, Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung: Christiane Remm
Datenkuration: Michael Hoeppe
Projektpartner: Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS)


 


Reflexionen. Koloniales Erbe im Brücke-Museum
Laufzeit: September 2020 bis Dezember 2021

Mit dem Pilotprojekt Reflexionen. Koloniales Erbe im Brücke-Museum reagiert das Museum auf die zunehmende Anforderung an europäische Museen, die eigene Kolonialgeschichte, kritisch aufzuarbeiten. Das Museum verwahrt eine Sammlung von Werken aus kolonialen Kontext und die Werke der Brücke-Künstler sind zum Teil in der Kolonialzeit entstanden, so dass mit dem Projekt eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Einflüssen der deutschen Kolonialgeschichte auf die Sammlung und die Museumspraxis des Brücke-Museum angestoßen wird. In diesem Inreach-Programm finden museumsinterne Workshops, Fortbildungen und öffentliche Debatten statt, in denen es um diskriminierungskritische Sensibilisierung, Selbstreflexion und Weiterbildung innerhalb der Institution sowie um den Austausch mit dekolonial arbeitenden Akteur*innen geht. Die im Rahmen des Projekts initiierten Diskussionen sollen langfristig zu einem überarbeiteten Leitbild und institutionellen Selbstverständnis sowie zu diskriminierungskritischen Perspektiven auf bisherige kuratorische Praktiken, Textarbeit und Kommunikation, die Online-Sammlung und Formen der Kollaboration und Kunstvermittlung beitragen.

Projektkonzeption und -koordination: Pegah Byroum-Wand
Projektleitung: Daniela Bystron
Gefördert durch den Projektfonds „Zeitgeschichte und Erinnerungskultur“ des Landes Berlin


 

OverseasSurgeriesPrepareSomewhat
Kooperation mit der weißensee kunsthochschule berlin und Beaux-Arts de Marseille
Laufzeit im Waldraum des Brücke-Museums: 11. – 16. Oktober 2021

Kunststudierende aus Berlin und Marseille beschäftigten sich drei Semester lang gemeinsam mit den Themen Malerei/Landschaft, Kultur/Natur und den damit zusammenhängenden aktuellen Fragestellungen. In ihrer Auseinandersetzung mit dem Motiv der gestalteten Landschaft und des Waldes versuchten sie das künstlerische Potential zu erschließen und darüber ihren eigenen Blick auf die Umwelt zu definieren. Aufgrund der Pandemie fand dieser Austausch überwiegend digital statt. Der kryptische Projekttitel OverseasSurgeriesPrepareSomewhat (zu deutsch: Operationen in Übersee bereiten etwas vor) reflektiert den Studienalltag der letzten eineinhalb Jahre. Die Videokonferenz-Plattform Jitsi generierte diesen Titel zufällig für den digitalen Treffpunkt der Studierenden.

Vom 11. bis 16. Oktober nutzen Studierende aus Berlin und Marseille den neu errichteten Waldraum des Brücke-Museums und den umliegenden Wald als Atelier. Sie arbeiten unmittelbar in der Natur und erproben Möglichkeiten der künstlerischen Praxis und Präsentation unter freiem Himmel. Am Samstag, 16. Oktober von 14 bis 17 Uhr, lud die Gruppe zu einem öffentlichen Rundgang in den Garten des Brücke-Museums ein.

Projektkoordination
weißensee kunsthochschule Berlin: Friederike Feldmann und Alex Wagner
Beaux-Arts de Marseille: Katharina Schmidt, Jean Baptiste
Sauvage
Brücke-Museum: Daniela Bystron, Kuratorin für Outreach / Irene Bretscher und Anna Budniewski, Assistenz

Studierende weißensee kunsthochschule: Fadi Aljabour, Mila Asmira cano, Hannah Bohnen, Paula Breuer und Stefan Pfattner, Valentin Cafuk, Sofia Efremenko, Abie Franklin, Gema Gubianas, Leo Elia Jung, Christopher Krause, Lukas Luzius Leichtle, Janine Muckermann, Helena Ommert, Shira Orion, Soorena Petgar, Ximena Ferrer Pizarro, Robin Rapp, Katharina Reinsbach, Devi Sund Rojo, Keanu Sapadi, Jenna Seedorf, Paul Schlipf, Lili Theilen und Lars Unkenholz.

Studierende Beaux-Arts de Marseille: Drissia Bourlier, Sounaina Devi Bunma, Côme Calmettes, Mathilde Craquelin, Neïla Czermak, Marine Douet, Léo Moya, Cassandra Naigre, David’ohm Ndong-Nsi-Eya, Christophe Perreaud, Avel Plégat, Eva Reinert, Lucie Seta und Pajot Vincent.

OverseasSurgeriesPrepareSomewhat ist eine Kooperation mit der weißensee kunsthochschule berlin, Beaux-Arts de Marseille und des Brücke-Museums.

Die Kooperation wird gefördert durch das Deutsch-Französische Jugendwerk.


Kontexte Aufzeigen – Verbindungen Herstellen – Entwicklungen Darstellen
Erweiterung der digitalisierten Sammlungskonvolute um Aquarelle, Druckgrafiken und Zeichnungen der Brücke-Künstler von 1905 bis 1913

Laufzeit: Januar–Dezember 2020

Nachdem in einem ersten Schritt 2018 die Gemälde der Brücke-Künstler digitalisiert wurden, wird nun die digitale Sammlung des Brücke-Museums um Papierarbeiten – Aquarelle, Druckgrafiken und Zeichnungen –  aus der Zeit von 1905 bis 1913 erweitert.

Die Papierarbeiten werden im Vergleich zu den populären Gemälden oft als nachgeordnet wahrgenommen – nicht zuletzt, weil sie weniger bekannt sind. Ihre Digitalisierung und Onlinepräsentation trägt maßgeblich dazu bei, das zu ändern. Die Papierarbeiten bilden einen Großteil der Sammlung des Museums und repräsentieren die Vielfältigkeit der Techniken, Formate und Bildideen der Brücke-Künstler, die nun für die Öffentlichkeit direkt erfahrbar werden.

Im Zuge eines von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und digiS geförderten Projektes werden rund 1000 Papierarbeiten digitalisiert und online präsentiert. Für die Nutzer*innen der digitalen Sammlung werden neue und teils ungewöhnliche Kontexte aufgezeigt, inhaltliche und formale Verbindungen hergestellt und Entwicklungen der einzelnen Künstler sichtbar gemacht.

Projektkoordinatorin: Isabel Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Christiane Remm
Datenkurator: Michael Hoeppe
Projektpartner: Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS)


Erweiterung des Blickfeldes: Untersuchung von Papierarbeiten des Brücke-Museums
Laufzeit: Januar 2020–Juli 2022

Im Rahmen eines zunächst einjährigen Projektes werden 130 Arbeiten auf Papier untersucht. Den Schwerpunkt bilden Konvolute, die aus zwei deutschen Privatsammlungen erworben wurden. Auf Facebook und Instagram werden wir über Fortschritte und Herausforderungen bei der Provenienzprüfung von Zeichnungen und Aquarellen berichten.

Projektleitung: Lisa Marei Schmidt
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Nadine Bauer
Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg


Systematische Untersuchung der Herkunft von Gemälden, Plastiken, Glasbildern und einer Zeichnung aus dem Brücke-Museum
Laufzeit: November 2018–Oktober 2019

In dem einjährigen Projekt werden 42 Gemälde, 15 Plastiken und zwei Glasbilder sowie eine Zeichnung, die über eine Provenienzlücke zwischen 1933 und 1945 verfügen, auf ihre Sammlungsgeschichte hin untersucht. Diesem Projekt sollen sich Recherchen zu den Arbeiten auf Papier sowie den Ethnographica anschließen. Ein intensiver Austausch mit anderen Provenienzforscher*innen und die Einbindung bisheriger Forschungsergebnisse in die Museumsarbeit sind Ziele des Projektes. Über den Projektverlauf wird auf Facebook und Instagram berichtet.

Projektleitung: Lisa Marei Schmidt
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Nadine Bauer
Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg


Digitalisierung der Gemälde des Brücke-Museums
Laufzeit: April 2018–Februar 2019

Im Rahmen eines von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa finanzierten Projektes hat das Brücke-Museum seinen gesamten Gemäldebestand im Umfang von rund 300 Werken digitalisiert und wird diese in einem nächsten Schritt online zugänglich machen. Nach Abschluss des Projektes werden die Daten auch über die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) zur Verfügung stehen.

Projektleitung: Lisa Marei Schmidt
Projektkoordination: Jennifer Rasch
Projektmitarbeit: Michael Höppe
Projektpartner: Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS)


Unter Umständen Unbeantwortbar. Schüler*innenzentrierte Forschung im Brücke-Museum
Laufzeit: September 2018–August 2019

Was hat die Künstlergruppe Brücke mit Heute zu tun? Was haben ihre Werke mit dem Alltag Jugendlicher zu tun? Gibt es soziale, politische Analogien zur Gegenwart? Wie lässt sich die Brücke-Kunst in Berlin neu verorten? Welche bisher nicht vorhandenen Perspektiven lassen sich im Museum finden? Wie können sich Jugendliche mit ihren Fragen, Ideen und Sichtweisen ins Musuem einmischen?

Für diese und weitere Fragen wählen wir ein prozessorientiertes, schüler*innenzentriertes, partizipatives Format, das der Museumspraxis sehr naheliegt: Forschung betreiben, Fragen stellen, Methoden und Strategien einer möglichen Beantwortung suchen, Expert*innen einladen, Interviews führen. Bewusst stellt Unter Umständen Unbeantwortbar die Entwicklung persönlicher Fragen, orientiert an biografischem und kulturellem Background, persönlichen Interessen und Abneigungen an den Anfang. Danach unterstützen Museums-Mitarbeiter*innen, Lehrer*innen und von den Schüler*innen selbst eingeladene Expert*innen.

Projektleitung: Daniela Bystron
Assistenz: Nora Hogrefe
Künstlerische Projektleitung: Markus Strieder, Karen Winzer
Schulische Begleitung: Grit Wöhlert
Kooperationspartner: Kurt-Tucholsky-Schule, Berlin

Gefördert durch den Projektfonds für kulturelle Bildung Berlin