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1910: Brücke. Kunst und Leben

1910 war eines der prägendsten Jahre der Künstlergemeinschaft Brücke und ihr künstlerischer Höhepunkt. Fünf Jahre zuvor von den Architekturstudenten Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden gegründet, fand die Gruppe in diesem Jahr ihren gemeinsamen Stil. Im Atelier oder draußen in der Natur arbeiteten die Künstler intensiv zusammen und beeinflussten sich dabei gegenseitig. Schnelle Pinselstriche, kräftige Farben und eine unverstellte Energie kennzeichnen ihre Arbeiten in dieser Zeit. „Man sieht ein Suchen Zeitgenössisches, Gegenwärtiges zu einer traditionsfreien Gestalt zu formen […]“, bescheinigt der Kunstkritiker Paul Fechter der Künstlergruppe im Herbst 1910.

 

Nichts weniger als der Aufbruch gegen die damaligen Konventionen war das erklärte Ziel der gemeinsamen Aktivitäten.  So gründete sich 1910 unter der Führung des Brücke-Mitglieds Max Pechstein auch die sogenannte „Neue Secession“ als Gegenpol zu der bis dahin dominierenden „Berliner Secession“, dem Zusammenschluss einer älteren Generation an Künstlern.  Nur wenige Monate danach fand in der Galerie Ernst Arnold ihre wegweisende Ausstellung statt, die den Ruhm der Brücke weit über die Grenzen Dresdens verbreitete. Und Otto Mueller trat im Laufe des Jahres als neues Mitglied der Gruppe bei und verstärkte die Gemeinschaftsbande.

 

Besonders eng schlossen sich Kirchner, Heckel und Pechstein in diesem Jahr zusammen und verbrachten viele Wochen gemeinsam an den Moritzburger Teichen, in der Nähe von Dresden.  Jedoch zog es die Künstler nun – einzeln und zusammen – verstärkt aus der Enge Dresdens, nach Berlin, Hamburg, an die Nordsee. 1911 sollten dann alle nacheinander in die Hauptstadt umziehen, wo sich die frühe Vertrautheit und Verbundenheit nicht mehr einstellten.

 

Die Ausstellung ist Teil einer dreiteiligen Reihe, die zentrale Jahre der Künstlergruppe Brücke – neben 1910, auch 1905: Der Beginn (geplant 2024) und 1913: Berlin (2018) – kulturgeschichtlich untersucht. In welcher Zeit entstand diese Kunst, was ist an ihr so radikal anders gewesen, wie wirkt sie heute auf uns? Diesen Fragen geht die Ausstellung anhand des reichhaltigen Bestandes des Brücke-Museums nach.

 

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Zeitung (dt./engl.) mit einem Essay von der Schriftstellerin Mariam Kühsel-Hussaini.

 

Publikationen

1910: Brücke. Kunst und Leben

Zeitung
Hrsg.: Brücke-Museum, Lisa Marei Schmidt, Isabel Fischer
Texte: Mariam Kühsel-Hussaini, Lisa Marei Schmidt, Isabel Fischer, Felix Fuchs, Elena Schroll

 

32 Seiten
60 Abb.
deutsch/englisch
ISBN 978-3-9820178-3-9
€ 5
Im Museum erhätlich

2020–2022
1910: Brücke. Kunst und Leben

Informationen/Downloads

Werkangaben "1910. Brücke. Kunst und Leben"

1910 arbeiten die Brücke-Künstler intensiv zusammen und entwickeln einen gemeinsamen Gruppenstil. Dies wirft die Frage auf, was überhaupt charakteristisch für die Kunst der Brücke ist. Auch wenn alle Mitglieder in ihrem Schaffen eine große Bandbreite an Stilen durchlaufen und teils gleichzeitig mit unterschiedlichen Malweisen experimentieren, legen sie einen deutlichen Fokus auf Linien, Farben und Formen als Mittel der Bildgestaltung. Dies lässt sich exemplarisch in einem Kapitel der Ausstellung nachvollziehen. Hier finden Sie die Werkangaben der in diesem Teil der Präsentation ausgestellten Bilder.

Werkangaben "1910. Brücke. Kunst und Leben"