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ars viva 2022
Im Dialog mit der Sammlung des Brücke-Museums

Das Brücke-Museum zeigt in diesem Jahr die ars viva 2022. Seit 1953 wird der ars viva Preis von dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft an herausragende junge, in Deutschland lebende Künstler*innen vergeben. Die diesjährigen Preisträger*innen sind Tamina Amadyar (*1989 in Kabul, Afghanistan), Lewis Hammond (*1987 in Wolverhampton, UK) und Mooni Perry (*1990 in Seoul, Südkorea).

In der Begründung der Jury des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft heißt es:

„Die Malerei von Tamina Amadyar verbindet Farb- und Formstudien mit Momenten der eigenen Wahrnehmung. Sie erinnert darin Orte, an denen sie war und setzt sich vor allem mit den erlebten Licht- und Raumerfahrungen ihrer Reisen wie nach Afghanistan oder Kalifornien auseinander. Ihre oft großformatigen Gemälde stellen meist zwei Farben in einen Dialog miteinander. In ihren Farbstudien spielt sie mit Komplementärkontrasten, Übermalungen und geometrischen Formen. Durch die Verwendung von Pigmenten mit Hasenleim schafft sie eindrucksvoll leuchtende Farbfelder, die in schnellen Bewegungen aufgetragen, ihren Gemälden Raum und Struktur verleihen.

Lewis Hammond eröffnet in seinen Gemälden in gedeckten, erdigen Farbtönen Orte dystopischer Grenzerfahrung. Alltägliche Szenen, teils persönliche Erlebnisse, werden im Duktus barocker Malerei inszeniert, darunter Darstellungen von Personen aus seinem Umfeld sowie innere Bilder vergangener Begegnungen. An der Grenze zwischen Surrealismus und magischem Realismus tauchen Formen antiker Symboliken auf, die durch die Verbindung eigener Erfahrungen zu neuen Gestalten werden. So entstehen anhand historischer Maltechniken zeitgenössische Kunstwerke, die einen Blick in die gewaltigen, komplexen Bilderwelten des Künstlers offenbaren.

Mooni Perrys künstlerische Praxis ist gekennzeichnet von ihren Recherchen über die Themen „Human-Animal-Studies“, „Veganism“ und „(Asian-)Feminism“. Kritisch setzt ihre Forschung an deren Schnittstellen an und findet ihren künstlerischen Ausdruck in filmbasierten Arbeiten und Installationen. Bezugnahmen zu koreanischer Poesie und Theorie finden sich in ihren Videos ebenso wie der Einsatz vokaler oder instrumenteller Darbietungen. Interviewsequenzen und dokumentarisches Material sowie mehrdeutige Figurendarstellungen in Form von 3D-Animationen werden von Perry zu vielschichtigen Videoarbeiten zusammengesetzt.“

Die Arbeiten der drei Künstler*innen werden in Dialog mit den Werken der Brücke Künstler gezeigt. Die Integration zeitgenössischer Diskurse in Verbindung mit der Sammlung des Brücke-Museums wird auch durch die ars viva 2022 weiter erkundet.
 

Mehr Informationen zu dem Preis finden Sie hier.

 


Begleitend gibt der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft einen zweisprachigen Katalog heraus, der im Kerber Verlag erscheinen wird.


Die ars viva 2022 ist eine Kooperation des Brücke-Museums mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft.



Das Brücke-Museum ist Partner der Berlin Art Week (15.–19. September 2021).