Archiv
Max Kaus
Unter Freunden
30. August 2020
Die Ausstellung Max Kaus. Unter Freunden präsentiert das vielschichtige Werk des Berliner Künstlers. Sie würdigt zugleich die großzügige Schenkung von Sigrid Kaus, die dem Brücke-Museum in den letzten zwei Jahren 20 Gemälde aus allen Werkphasen von Kaus überlassen hat.
Max Kaus (1891–1977) betonte stets die Kontinuität seines künstlerischen Schaffens, das sich von einem expressionistisch geprägten Frühwerk bis zu dem zur Abstraktion neigenden Spätwerk erstreckt: Alle Arbeiten seien von „Natureindrücken“ und seinem „Wunsch nach einer Geordnetheit im bauenden Sinne“ bestimmt. Die Ausstellung lädt ein, sich hiervon ein Bild zu machen und seiner vielseitigen Bildsprache nachzuspüren. Gezeigt werden Gemälde, Druckgraphiken und Aquarelle aus den Jahren 1911 bis 1975. Ihnen gegenüber stehen Werke von Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Mueller und Max Pechstein. Durch den Dialog zwischen den Werken der Künstlerfreunde spürt die Ausstellung dem weitgespannten Netz an Personen und Bildern, die Max Kaus umgaben, nach.
Dabei werden verschiedene Themenfelder, die Kaus mit den Brücke-Künstlern verbanden, näher beleuchtet. Der Blick reicht vom Motiv der Badenden, über die vielseitigen Umsetzungsmöglichkeiten der Lithografie bis hin zu Kaus’ Mitwirken an einer von Schmidt-Rottluff geplanten Künstler- und Ausstellungsgemeinschaft. Besonders gut sichtbar wird die gegenseitige Wertschätzung von Kaus, Heckel und Schmidt-Rottluff in den Freundschaftsgaben, die sie einander machten. So widmet sich ein Ausstellungskapitel speziell den Werken, die die Künstler sich gegenseitig schenkten. Einige von ihnen sind mit handschriftlichen Widmungen versehen, die auf die enge Verbundenheit der Künstlerkollegen verweisen.
Kaus lernte Heckel während des Ersten Weltkrieges in Ostende (Flandern) kennen, wo beide als Sanitätssoldaten stationiert waren. Zurück in Berlin machte Heckel Kaus 1919 mit Schmidt-Rottluff bekannt. 1920 lernte er schließlich auch Otto Mueller und Max Pechstein kennen. Heute, 100 Jahre später, feiert diese Ausstellung die Freundschaft und den facettenreichen künstlerischer Austausch zwischen Kaus und den ehemaligen Brücke-Malern.
Erste Werke von Max Kaus gelangten bereits 1966 durch Erich Heckel ins Brücke-Museum. Aktuell sind mehr als 180 Arbeiten des Künstlers Teil der Sammlung – eine Gewähr dafür, dass Max Kaus auch in Zukunft einen festen Platz im Kreis seiner Freunde haben wird.
Passend zum Thema Freundschaft gestalteten die wissenschaftlichen Volontärinnen des Museums eine Veranstaltung der Reihe Brücke After Hours. Die Gäste Alice Hasters und Maxi Häcke (Feuer & Brot) sprachen in der Ausstellung über Freundinnenschaft, Netzwerke und gegenseitige Unterstützung. Wie ist es, mit einer guten Freundin zusammenzuarbeiten? Wie prägen mediale Darstellungen von Freundschaft unsere Beziehungen heute? Und wie sieht Solidarität unter Freundinnen aus?
Brücke After Hours bietet alternative Sichtweisen auf die Sammlung und Ausstellungen des Brücke-Museums. Die Veranstaltung fand aufgrund der Eindämmungsverordnung ohne Publikum statt und wurde aufgezeichnet. Das Video können Sie sich hier ansehen.
Künstler
Begleitprogramm
-
ENTFÄLLT – Ausstellungseröffnung
Max Kaus29. Mrz 2020 - ENTFÄLLT – Einführung für Lehrer*innen2. Apr 2020
-
ONLINE – Workshop
Instrumente der Provenienzforschung8. Apr 2020 -
– VERSCHOBEN –
Austausch: Schule und Museum23. Apr 2020 -
– VERSCHOBEN –
Film-Matinee mit Alexander Pechstein17. Mai 2020 - Kartenspiel-Spezial für Familien19. Jun 2020
- Kartenspiel-Spezial für Familien26. Jun 2020
- Interventionen15. Jul 2020
- Ferienworkshop29. – 31. Jul 2020
- Lithographie-Wochenende (ausgebucht)21. – 23. Aug 2020
Publikationen
Max Kaus. Unter Freunden (2020)
Katalog
Hrsg. von Lisa Marei Schmidt für das Brücke-Museum
Texte: Isabel Fischer, Lisa Marei Schmidt
88 Seiten
28 Abb. in Farbe
deutsch / englisch
ISBN 9783982017822
€ 11,90
Im Museum erhältlich
Informationen/Downloads
Kartenspiel für Kinder
Die Kartensets begleiten Kinder bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung. Sie können zeichnen, Geschichten erfinden und haben Platz für ihre Ideen und Beobachtungen. Einige Aufgaben lassen sich auch zuhause oder in der Schule umsetzen.
Presse
Mitarbeiter*innen
Isabel Fischer, Kuratorin
Daniela Bystron, Kuratorin für Outreach
Nora Hogrefe, Volontärin für Outreach/lab.Bode