Workshop, Waldraum

Workshop: HANDS-ON Provenienzforschung
Grundlagen, Werkzeuge und Beispiele aus der Praxis der Herkunftsrecherche

Mit Jasmin Hartmann (Leiterin der Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen) und Nadine Bauer (Provenienzforscherin, Brücke-Museum)

Fragt man nach der Herkunft von Kunstwerken, ihrer Vorbesitzer*innen oder früherer Standorte, so ist man schon mitten im Thema der Provenienzforschung.  Das Lesen und Verstehen jener Spuren, die ein Kunstwerk in Zeitungen, Zeitschriften, Ausstellungskatalogen und Briefen jener Personen hinterlassen hat, durch deren Hände es im Laufe seiner Existenz ging, geben uns ebenso Hinweise auf dessen Geschichte wie das Werk selbst. Mittelbar geben sie dadurch Auskunft über die Biographien ihrer ehemaligen Besitzer*innen und Eigentümer*innen.

Heute beschäftigt sich die Provenienzforschung insbesondere damit, ob sich die ausgestellten Kunstwerke rechtmäßig in öffentlichen Museen befinden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Geschichte der Werke und ihrer Eigentümer*innen während der Zeit des Nationalsozialismus gelegt, welche im Rahmen von Verfolgungsmaßnahmen beschlagnahmt, erpresst, unfreiwillig verkauft oder auf andere Weise unfreiwillig abhandengekommen sind. Doch wie sucht, wie findet man sogenanntes NS-Raubgut? Und wie geht man damit um, wenn man NS-Raubgut identifiziert hat?

Der Workshop macht Sie vertraut mit den historischen und juristischen Rahmenbedingungen, konkreten Recherchemöglichkeiten sowie Dokumentationsstandards. Anhand ausgewählter Fälle werden relevante Quellenbestände, Projekte und Datenbanken vorgestellt, mit dem Ziel, Basiskompetenzen zu erwerben. Praktische Übungen erlauben erste Einblicke in den Alltag der Provenienzforschung.

Jasmin Hartmann ist seit 2022 Leiterin der Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen. Von 2016 bis 2021 baute sie die damals neu gegründete Stabsstelle Provenienzforschung der Landeshauptstadt Düsseldorf auf. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Französischen Philologie sowie Angewandte Kulturwissenschaften – Kultur, Kommunikation, Management in Münster und Berlin absolvierte sie ihr wissenschaftliches Volontariat an der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung in Berlin. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie am Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, tätig.

Nadine Bauer ist Provenienzforscherin. Nach ihrem Studium in Münster, Berlin und Wien absolvierte sie ein Volontariat an den Staatlichen Museen zu Berlin und war am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg tätig. 2020 legte sie ihre Promotion zur Münchner Galerie Almas und deren Anteil am Kunsthandel während der NS-Zeit vor. Seit 2018 Provenienzforschung am Brücke-Museum. 2021 bis 2024 parallel an der Hamburger Kunsthalle tätig und seit März 2024 Provenienzforscherin bei dem Auktionshaus Grisebach.


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Öffentliche Veranstaltungen sind mit Museumsticket kostenlos.
Treffpunkt: Kasse im Foyer.

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