Workshop, Waldraum, Erwachsene

Körpergefühle
Empowerment Workshop für BIPoC*

Mit Pasquale Virginie Rotter (ganzheitliche Prozessbegleiter*in, Somatic Coach und Healing Being)

Nicht nur mit ihren „heimlichen Ausstellungen“ während des
Nationalsozialismus, sondern auch durch ihre selbstbestimmte und
unabhängige Lebensführung widersetzte sich Hanna Bekker vom Rath immer
wieder den Normen der Gesellschaft. Die Erfahrung ständig Widerstand
gegen den rassistischen Status Quo zu leisten, kennen auch die meisten
BIPoC nur allzu gut. Der ansteigende Rechtsruck hat starke Auswirkungen
auf die Körper marginalisierter Menschen. Das Ausmaß dessen, in ständiger
Alarmbereitschaft leben zu müssen, kann schwer in Worte gefasst werden. Was es
genau bedeutet, andauernd rassistischer Gewalt ausgesetzt zu sein, ist
dafür umso präsenter spürbar in den Körpern rassifizierter Menschen.
Wo können dringend notwendige Schutzräume geschaffen werden, in denen
die Körper von marginalisierten Personen einen Moment zur Ruhe kommen?
Wie wird ein Augenblick des Durchatmens geschaffen, für jene Körper, die
sich sonst stets für erneute Gewalterfahrungen wappnen müssen?
Und wie kann besprochen werden, dass sich die ständige Anspannung für viele nicht einfach so abschütteln lässt? Der Workshop Körpergefühle. Empowerment-Workshop für BIPoC. will dort ansetzen und schauen, wie wir uns trotzdem oder gerade deshalb verbindend und gemeinsam von den Schweren der diskriminierenden Mehrheitsgesellschaft entlasten können.

* BIPoC ist eine politische Selbstbezeichnung und die Abkürzung für 
Black, Indigenous und People of Color. Auf Deutsch bedeutet der Begriff 
Schwarze, indigene Menschen und People of Color. Die Abkürzung BIPoC 
vereint die genannten Communities, aber unterstreicht auch deren 
unterschiedliche (Diskriminierungs-)Erfahrungen. Daher wird der Begriff 
teilweise alternativ für den Begriff People of Color benutzt, um 
explizit Schwarze Menschen und indigene Identitäten sichtbar zu machen 
und zu betonen, dass nicht alle People of Color die gleichen Realitäten 
durchleben.

Interessiert an Wegen, physisch, emotional, mental und spirituell verinnerlichte Unterdrückung zu entlernen, hat Pas mehrere somatische Ansätze entwickelt, um Gruppen und Einzelne in holistischen Transformationsprozessen zu begleiten. Pas wirkt als Holistic Facilitator, Somatic Coach (#thelovinggaze), Autor_in und Healing Being und arbeitet an den Schnittstellen von Körper, Aktivismus, Trauma, Heilung und Community. Als Schwarzes, genderfluides, chronisch krankes und klassenambivalent geprägtes Wesen, praktiziert Pas eine dekolonisierende Perspektive auf Körper und Intellekt sowie die Anerkennung transgenerational vermittelter und verkörperter Wissensbestände in gewaltvollen Machtverhältnissen. Pas hat u.a. im Praxisbuch „Transformation dekolonisieren“, feministischen Gemeinschaftsblog mädchenmannschaft.net, Empowerment-Dossier der Heinrich Böll Stiftung, Missy Magazine und als Ally in der Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart publiziert. Aufbau des Projekts EmpA – Empowerment, Sensibilisierung und antirassistische Öffnung an der Alice Salomon Hochschule Berlin (2018-2020), Artist in Residence in Fordypningsrommet – The Arctic Hideaway (2018), portraitiert im Fotoband Daima. Images of Women of Color (http://www.edition-assemblage.de/daima) von Nzitu Mawakha (2013), Performer_in u.a. in Leise Transformation, Making Mirrors – Von Körpern und Blicken (2011) und Earthport (Berlin/Kairo 2016 und 2017), Übersetzer_in von Vertrauen, Kraft und Widerstand: Kurze Texte und Reden von Audre Lorde (2015), Stipendiat_in des Literarischen Colloquiums Berlin (2017), Mitinitiator_in und Adminx des feministischen und adultismuskritischen Kinderbuchs Wir sind Heldinnen! Unsere Geschichten (2017).


Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe FEMINISTISCHE PERSPEKTIVEN, ein intersektionales, diskursives Begleitprogramm kuratiert von Sonja Eismann (Herausgeberin Missy Magazine) und Josephine Papke (Autorin und Journalistin).


Aufgrund begrenzter Teilnehmer*innen-Zahl bitten wir hier um eine Anmeldung. Öffentliche Veranstaltungen sind mit Museumsticket kostenlos. Treffpunkt: Kasse im Foyer.

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