Film, Erwachsene, Jugendliche

Filmscreening und Gespräch mit dem Regisseur Hamze Bytyçi (RomaTrial e.V.) (DE)

Die drei animierten Kurzfilme erzählen Geschichten des Widerstands und der Selbstbehauptung, des Zusammenhalts, des Zurückfindens ins Leben und des Erinnerns aus der Perspektive von Sinti*zze und Rom*nja.

Noncia

Deutschland – 2022, 7 Minuten

Regie: Hamze Bytyçi

Der animierte Kurzfilm erzählt die bewegende Geschichte des Widerstands und der Tapferkeit von Alfreda Noncia Markowska, einer jungen Romni aus Polen, die während des Zweiten Weltkriegs etwa fünfzig Kindern und jungen Erwachsenen das Leben rettete.

Menschen können zweimal sterben

Deutschland – 2022, 6 Minuten

Regie: Hamze Bytyçi

Wie können wir uns an diejenigen erinnern, die vor uns gegangen sind? Das ist die Frage dieses animierten Kurzfilms, der die Geschichte von zwei preußischen Brüdern erzählt, die mit ihren Instrumenten Freude und Musik ins Leben brachten. Der Kurzfilm unterstreicht die Notwendigkeit, die Geschichten derjenigen zu erzählen, die sie nicht mehr selbst erzählen können, und ist ein dringlicher Apell, sie nicht zu vergessen.

…die bringen nur die Verbrecher weg

Deutschland – 2019, 7 Minuten

Regie: Hamze Bytyçi

„Die bringen nur die Verbrecher weg“, hat Zilli Schmidts Vater gesagt, als die Nationalsozialisten die ersten Sinti*zze und Rom*nja verhafteten. Weil er sich fatal irrte, erzählt die 95-jährige Sintizza ihre Geschichte. Sie berichtet in dem animierten Kurzfilm vom Mord an ihrer Tochter und Familie in den Gaskammern von Auschwitz, ihrem Überlebenskampf und dem Sinn des Lebens nach dem Holocaust. Wie können wir uns an diejenigen erinnern, die vor uns gegangen sind? Das ist die Frage dieses animierten Kurzfilms, der die Geschichte von zwei preußischen Brüdern erzählt, die mit ihren Instrumenten Freude und Musik ins Leben brachten. Der Kurzfilm unterstreicht die Notwendigkeit, die Geschichten derjenigen zu erzählen, die sie nicht mehr selbst erzählen können, und ist ein dringlicher Apell, sie nicht zu vergessen. 

Die Kurzfilme sind Teil einer neunteiligen Filmreihe, die RomaTrial e.V. und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti*zze und Rom*nja Europas im Oktober 2022 produzierten. Es sind die Geschichten Ermordeter und Überlebender der nationalsozialistischen Verbrechen an den europäischen Sinti*zze und Rom*nja. Diese neun Filmkunstwerke wurden in einem jeweils individuellen erzählerischen und visuellen Stil durch Kunstschaffende unterschiedlichster Disziplinen und Herkünfte erstellt. Hamze Bytyçi führte bei den neun Filmen Regie. Małgorzata Mirga-Tas hat die Kunstwerke geschaffen, die für den Film Noncia animiert wurden. Einführung und Moderation Hamze Bytyçi (Roma Trial e.V.).

Hamze Bytyci, 1982 in Prizren/Kosovo geboren, lebt und arbeitet in Berlin. 1989 kommt die Familie nach Deutschland. Bereits als Achtjähriger macht er an Weihnachten 1990 im Kirchenasyl in Tübingen seine ersten Gehversuche als Aktivist, als seine Familie gegen die eigene Abschiebung kämpfte. 2005 schließt er in Freiburg die Schauspielschule ab und ruft die Organisation Amaro Drom (Unser Weg) ins Leben. Nach einem einjährigen Engagement in Zürich zieht er 2006 nach Berlin, wo er am Ballhaus Naunynstraße, Maxim Gorki Theater sowie an kleineren Theatern performt und inszeniert. Seit 2007 arbeitet Bytyci als Stiftungsberater, als selbstständiger Theater- und Medienpädagoge an verschiedenen Berliner Schulen, sowie als interkultureller Familienhelfer für LebensWelt. 2012 gründet er den Verein RomaTrial e.V., wo er unter anderem den Online-Sender Radio Corel leitet und internationale Film-Sommerschulen unter dem Label Balkan Onions organisiert. 2012 entwickelte er mit dem Hilton 437 sein eigenes interaktives Performance-Format, in dem er sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandersetzt. Seit 2016 ist er Mitglied des Landesvorstandes der Berliner DIE LINKE. Im Oktober 2017 organisierte er zum ersten Mal das AKE DIKHEA? Festival of Romani Film. Im April 2018 war er Co-Kurator der 1st Roma Biennale, der ersten selbstorganisierten Biennale von und mit Rom*nja-Künstler*innen aus ganz Europa am Maxim Gorki Theater.


Öffentliche Veranstaltungen sind mit Museumsticket kostenlos. Es ist keine Voranmeldung nötig.

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