09.00 – 10.00 Uhr
Dr. Natasha A. Kelly (Wissenschaftlerin, Autorin, freie Kuratorin und Künstlerin): Black Expressions: „Milli“, Nelly und Sam und Dr. Julia Friedrich (Jüdisches Museum Berlin): Bild und Gegenbild. Otto Mueller und Peter Nestler im Museum Ludwig, Köln
Dr. Natasha A. Kelly (Wissenschaftlerin, Autorin, freie Kuratorin und Künstlerin): Black Expressions: „Milli“, Nelly und Sam
Auf den Spuren der Schwarzen Modelle der Brücke-Künstler entfaltet Dr. Natasha A. Kelly aus Schwarzer feministischer Perspektive Episoden Schwarzer deutscher Geschichte. Ihre künstlerische und wissenschaftliche Reflexion über den sozialen Kontext des deutschen Expressionismus ermöglicht eine aktive Beobachtung des Kolonialismus und der anhaltenden Kolonialität in Deutschland.
Dr. Natasha A. Kelly ist Wissenschaftlerin, Autorin, freie Kuratorin und Künstlerin. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst und hinterfragt aus einer Schwarzen feministischen Perspektive eurozentrische Konzepte von Wissen, Macht und Körper. Ihre Kunstinstallationen wurden u.a. am Deutschen Historischen Museum (2017) und bei der Berlin Biennale (2018) gezeigt. Seit 2019 hatte sie Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten in Deutschland und den USA inne. Derzeit ist sie als Gründungsdirektorin des ersten Instituts für Schwarze Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften in Düsseldorf tätig.
Dr. Julia Friedrich (Jüdisches Museum Berlin): Bild und Gegenbild. Otto Mueller und Peter Nestler im Museum Ludwig, Köln
Wie können wir mit Otto Muellers Zwei Zigeunerinnen mit Katze (1926/27) heute umgehen? Mit der antiziganistischen Tradition, in der das Bild steht, samt ihren Widersprüchen? Geht es überhaupt um Muellers Blick oder um den des Publikums? Mit der Installation Bild und Gegenbild (2019/20, Museum Ludwig) stellte ich dem Gemälde einen Film gegenüber: Peter und Zsóka Nestlers Zigeuner sein (1970), eine Dokumentation der Verfolgung und Ermordung der Sinti*zze und Rom*nja. Zum Blick auf Muellers Bild trat ein zweiter, der ergänzte, widersprach, den historischen Verlauf zeigte. Statt die Kunst sozialgeschichtlich einzuhegen, suchte die Installation die historische Dimension in der Kunst selbst auf. Der Konflikt zweier Blicke sollte einen dritten ermöglichen: den Blick des Publikums auf sich selbst, auf Voraussetzungen, die es mitbringt und an die Kunst knüpft.
Dr. Julia Friedrich ist Sammlungs- und Ausstellungsdirektorin am Jüdischen Museum Berlin. Von 2004 bis 2022 war sie am Museum Ludwig in Köln tätig, wo sie zahlreiche Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst kuratierte und die Sammlung Haubrich betreute. In einer Vielzahl von Publikationen hat sie sich mit Künstler*innen und der sozialen Funktion von Kunst befasst. Ein Forschungsschwerpunkt war dabei die Kunstpolitik und Sammlungspraxis im Deutschland der Nachkriegszeit.
Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung mit einer begrenzten Teilnehmer*innenzahl. Die Veranstaltung wird live digital übertragen.
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