Symposium, Digital

Expressionism Revisited
Kickoff: Einleitende Impulse

18.30 Uhr
Einleitende Impulse

Dr. Jörg Albrecht (Burg Hülshoff – Center for Literature): haunting|heritage

Gespenster erscheinen, weil Lebenden zu Lebzeiten etwas geschah, was ihnen nach ihrem Tod keine Ruhe lässt. They re-visit. Das gilt auch für große kulturelle Schätze, auch sie lassen uns nicht los. In der Arbeit von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) sucht uns der bekannteste weibliche Teil des deutschsprachigen Literaturkanons des 19. Jahrhunderts immer wieder heim: Annette von Droste-Hülshoff. Eine Schriftstellerin, die hin- und hergerissen war zwischen Normen und Strukturen einerseits und dem Wunsch nach Befreiung, Ausbruch, ewigem Wandel andererseits. Eine Frau, die zu Lebzeiten nur einen Bruchteil von dem lebte, was ihr möglich schien, wie soll die auch zur Ruhe kommen nach ihrem Tod, der nun 175 Jahre her ist? Was bedeutet es als Institution mit so einem Gespenst zu leben?

Dr. Yvette Mutumba (Contemporary And (C&), Stedlijk Museum Amsterdam und UdK Berlin) im Gespräch mit Daniela Bystron (Brücke-Museum): Es gibt keinen Kanon: Kunstgeschichte(n) re-visited

Der Expressionismus ist tief in unserem kollektiven Gedächtnis verwurzelt. Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesem Kunststil und brauchen wir den Begriff eines kunstgeschichtlichen Kanons? Yvette Mutumba, Mitbegründerin von Contemporary And (C&), und Daniela Bystron, Kuratorin für Outreach am Brücke-Museum, erkunden in einem Gespräch die vielfältigen Themen des Symposiums Expressionism Revisited und diskutieren darüber, welche Aufgaben der Titel für Museen, Forschung und Vermittlung mit sich bringt.

 

Dr. Jörg Albrecht ist Romancier, Essayist, Autor für Theater und Performance, Kurator. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien. Mit Steffen Klewar gründete er 2007 das Theaterkollektiv copy & waste, das 2018 für seine Arbeit mit dem George-Tabori-Preis des Bundes ausgezeichnet wurde. Seit 2018 ist Jörg Albrecht Gründungsdirektor von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL). Das CfL ist der Programmbetrieb der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung und ein im deutschsprachigen Raum einzigartiger Ort für Literatur und ihre Vermittlung.

Dr. Yvette Mutumba ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin/Geschäftsführerin der Plattform Contemporary And (C&). Sie ist außerdem Kuratorin am Stedelijk Museum in Amsterdam und lehrt am Institut für Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Sie war Teil des Kuratorenteams der 10. Berlin Biennale und Gastprofessorin für globale Diskurse an der Kunsthochschule für Medien Köln. Von 2012 bis 2016 war Yvette Kuratorin am Weltkulturen Museum, Frankfurt a. M. Sie hat in Kunstgeschichte an der Birkbeck University of London promoviert.

Daniela Bystron ist seit 2018 Kuratorin für Outreach/Programm im Brücke-Museum Berlin. Von 2006 bis 2018 leitete sie die Kunstvermittlung im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin und in der Neuen Nationalgalerie bei den Staatlichen Museen zu Berlin. In ihrer kuratorischen und Vermittlungspraxis interessiert sie sich für die Hinterfragung musealer Routinen und kanonischer Wissensbegriffe, räumliche und soziale Settings sowie kooperative Arbeitsformen.


Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung mit einer begrenzten Teilnehmer*innenzahl. Die Veranstaltung wird live digital übertragen.
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