Diskussion

Interventionen
von Studierenden der weißensee kunsthochschule

Zum zweiten Mal haben sich Kunst- und Designstudierende der weißensee kunsthochschule berlin mit dem Brücke-Museum auseinandergesetzt. Unter erschwerten Bedingungen, dem ersten Digitalsemester, sind Interventionen entstanden, die nun im Ausstellungsraum gezeigt und erprobt werden. Die Studierenden laden zu inszenierten Situationen der ästhetischen Erfahrung ein. Begleitet wurde das Seminar von der Künstlerin und Kunstvermittlerin Prof. Mona Jas und der Kuratorin für Outreach Daniela Bystron.

Grüße aus dem Neuköllner Badeurlaub
Noëmie Cassagnau

Mit den Natur-Bildern der Brücke-Künstler – insbesondere mit dem Motiv der Badenden – setzt sich Noëmie Cassagnau auseinander, indem sie eine Analogie zwischen den dargestellten Figuren der historischen Gemälde und den städtischen Sonnenbadenden im Heute herstellt. Dabei werden Unterschiede deutlich: die Diversität des aktuellen Berliner Stadtbildes kontrastiert mit den homogenen Personendarstellungen der expressionistischen Künstlergruppe. Postkarten zeigen die heutigen Berliner Szenen und eine Soundinstallation erzählt assoziativ über die ästhetischen Beobachtungen von heute.

Ort: Postkartenständer im Foyer und Sound im Ausstellungsraum
Zeit: 12 Uhr / 13 Uhr / 14 Uhr / 15 Uhr

Dialog Distanz  (Ein Brief im Dazwischen)
Vera Castelijns

Nehmen Sie Platz und halten Sie 1,5 m Abstand. Setzen Sie sich, nehmen Sie sich Zeit, das Gemälde näher zu betrachten. Nun können Sie einen Dialog mit dem Gemälde oder mit der dargestellten Person eröffnen. Vielleicht schreiben Sie ihre Gedanken oder Botschaften auf und verfassen einen Brief?

Ort: Ausstellungsraum

Richtige Position?
Sofya Chernykh

Gibt es eine richtige Position in Kunst, im Museum oder als Betrachter*in? Welche Perspektiven nehmen Künstler*innen und Kurator*innen ein? Wie etablieren Museen Strukturen, die Kunstordnungen generieren? Und welche Möglichkeiten gibt es hier für das Publikum, einen unverstellten Blick oder eine eigene Position zu finden? Sofya Chernykh lädt Sie zu einer 1:1-Performance ein, diese Themen gemeinsam zu erforschen.

Zeit: 12.45 Uhr / 13:15 Uhr / 13:45 Uhr / 14:15 Uhr / 14:45 Uhr / 15:15 Uhr / 15:45 Uhr (Anmeldung vor Ort)
Ort: Liegestuhl im Ausstellungsraum

Linsen
Polly Härle

Kunstbetrachtung erfolgt oft routiniert: Meist halten wir den gleichen Abstand zu den Werken, erfassen zuerst das gesamte Bild, bevor wir uns den Details widmen. Diese Betrachtungsweise möchte ich mit Ihnen durchbrechen und umkehren. Das Sichtfeld wird auf ein Minimum eingeschränkt, so dass ein ungewohnter und neuer Blick auf die Gemälde entstehen kann. Anschließend lade ich Sie zu einem Gespräch über Ihre neue Rezeption ein.

Zeit: 12:30 Uhr / 13:30 Uhr / 14:30 Uhr / 15:30 Uhr (Anmeldung vor Ort)
Ort: Museumsgarten und Ausstellungsraum

Rahmenbunt
Affiba Karkani

Häufig sind in Museen die Wände weiß gestrichen. Weiß wirkt klassisch, sauber und neutral. Für viele Besucher*innen sind weiße Wände im Museum normal. Als ich die Website des Brücke-Museums zum ersten Mal besuchte, war ich von den vielfarbigen Hintergründen überrascht, weil sie von den klassischen, neutralen Hintergründen abwichen. Ich stellte mir die Frage, inwiefern die Farbe des Umfelds das Kunstwerk verändert. So etwas sollte es im Museum geben, habe ich gedacht! Sie können es heute ausprobieren.

Zeit: 12–16 Uhr
Ort: Ausstellungsraum

Die Sonne scheint auch weiterhin, Brücke-Freunde 2020
Sigune Roloff

Im Garten inszeniert Sigune Roloff eine Malsituation einer Brücke-Künstlerin im Jahr 2020, en plein air (unter freiem Himmel). Die Besucher*innen sind eingeladen, sich zu ihr zu gesellen und einen oder mehrere zeremonielle Pinselstriche zu hinterlassen.

Zeit: 12–16 Uhr
Ort: Museumgarten

Der Weg dazwischen: Ein Audiowalk
Lorenz Willkomm

Jeder Gast eines Museums findet seinen ganz eigenen Weg durch die Ausstellungsräume, folgt unterschiedlichen Rhythmen und führt somit einen individuellen Tanz auf. Der Audiowalk soll das Publikum dazu anregen, diesen Weg zwischen den Bildern bewusst zu erfahren. Der Weg dazwischen ist eine Audioführung, die nicht erzählt, was man sieht, sondern wie man sehen kann.

Zeit: 12–16 Uhr
Ort: Ausstellungsraum


Für Studierende ist der Eintritt frei. Öffentliche Veranstaltungen sind mit Museumsticket kostenlos, unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht im Voraus notwendig, die Anmeldung zu den 1:1-Aktionen ist vor Ort am Eingang bei Daniela Bystron und Mona Jas möglich. Aufgrund der aktuellen Hygiene- und Verhaltensregeln kann es zu kurzen Wartezeiten kommen.

Hinzufügen zu iCal oder Google Calendar